Chinela de Laurin
Januar 2002
So richtig viel gibt es vom Januar eigentlich nicht zu berichten. Schon gar nicht, was die Baufortschritte angeht, da lief fast nichts. Nur die Bodenplatten im Badezimmer haben wir verlegt und verfugt - ein Bild folgt später. Ansonsten hatten wir einen Auftrag im Garten von Nachbarn, Peter hat gearbeitet oder wir waren Oliven ernten mit unserem Nachbarn Cecilio.
Weitsicht
Oliven ernten ist, wie Mandeln oder Weintrauben ernten, eine philosophie für sich. Erstaunlich ist vor allem, dass die Bauern sogar die Oliven zusammen sammeln, die schon von den Bäumen herunter gefallen sind. Wenn man bedenkt, dass sie für ein Kilo Oliven höchstens 50 Rappen bekommt und einer pro Tag in etwa 100 Kilo Oliven ernten kann, ergibt das einen Tagesertrag von maximal 50 Franken brutto. Nachdem die Früchte vom Boden aufgelesen sind, legt man grosse Netze unter den Baum und pflücht die Früchte von Hand ab. Dort, wo man nicht hinkommt, klopft man die Oliven mit Bambusstangen herunter.
Dach mit Kamin
Ist der Baum leergepflückt, schüttet man die Oliven zusammen und entfernt die gröbsten Äste. Dann werden die Früchte in Säcke abgefüllt und sind bereit für den Weg zur Mühle. Körperlich ist die Arbeit in den Oliven nicht so anstrengend wie das Mandel- oder Traubenernten. Doch das Gelände kann sehr steil sein und man spürt am Abend jeden Knochen. Wir haben in den Wochen der Olivenernte vor allem viel Spanisch gelernt, denn Cecilio hat uns manche Geschichte von Land und Leuten erzählt. Wenn es nicht gerade eisig kalt war, was leider ab und zu der Fall war, haben wir die Arbeit in den Oliven sehr genossen.
Dach mit Kamin
Der Bauer kennt keinen Sonntag und so haben wir im Dezember auch an Sonn- und Feiertagen gearbeitet. Auch an Weihnachten und Sylivester. Das Bild zeigt Peter, wie er das Jahr 2002 begrüsst hat. Er ist in den Brunnen auf dem Kartoffelfeld gestiegen, ins 10 Grad kalte Wasser getaucht, und hat so den ganzen Stress abgewaschen.
Dummerweise dauert die Olivenernte von Dezember bis Februar und so werden wir vermutlich auch im Januar mit der Bauerei nicht vom Fleck kommen. Zum Glück haben wir unsere Ziele nicht so eng gesteckt...
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